Geschichte, Geschichten und Mythen in Dea Lohers Olgas Raum

Autores

  • Alexandra Ludewig University of Western Australia

DOI:

https://doi.org/10.11606/1982-8837192937

Resumo

Zusammenfassung Zusammenfassung: In den letzten Jahrzehnten haben Deutschlands Teilung und die darauf folgende Wiedervereinigung die Art und Weise beeinflusst, wie die Geschichte des Landes verstanden wird, wobei östlich und westlich geprägte Erzählungen zu einer neuen Geschichtsschreibung verschmolzen. Die verschiedenen Sichtweisen auf das Leben und den Tod der jüdisch-deutschen Kommunistin Olga Benario, der Lebensgefährtin des brasilianischen Freiheitskämpfers Luis Carlos Prestes, dienen der deutschen Autorin Dea Loher in diesem Zusammenhang als aussagekräftige Fallstudie. In ihrem Theaterstück Olgas Raum (1994) werden die leeren Wände der Bühne genutzt, um auf ihnen Geschichte, Geschichten und Mythen zu projizieren, bevor die Figuren durch ihre eigenen tragischen Fehler diese Entwürfe dekonstruieren. Dabei werden die Konstruktionsmechanismen, die hinter der Entstehung von Geschichte und Geschichten liegen, enthüllt. Das Publikum wird so in eine aktive Rezipientenrolle gedrängt, nicht zuletzt wenn es mit dem leeren Raum, den Olga und die anderen Akteure nach einander verlassen, alleingelassen wird. Eine Flucht in den Mythos ist nicht mehr möglich in Anbetracht der Erkenntnis, dass Gewalt und allgemeine Fehlbarkeit zutiefst menschlich sind.

Downloads

Os dados de download ainda não estão disponíveis.

Publicado

2016-12-01

Edição

Seção

Artigos

Como Citar

LUDEWIG, Alexandra. Geschichte, Geschichten und Mythen in Dea Lohers Olgas Raum . Pandaemonium Germanicum, São Paulo, Brasil, v. 19, n. 29, p. 37–52, 2016. DOI: 10.11606/1982-8837192937. Disponível em: https://www.revistas.usp.br/pg/article/view/128167.. Acesso em: 23 abr. 2024.